Was ist Mediation?, Wann ist eine Mediation sinnvoll?, Wie kommen wir in Kontakt?
Was ist Mediation?
Mediation ist ein durch die Mediator*innen strukturiertes und für die Mediant*innen freiwilliges Verfahren zur konstruktiven, außergerichtlichen Konfliktlösung.
Das Verfahren der Mediation, welches in §§ 2ff. des Mediationsgesetzes geregelt ist, ist ergebnisoffen, sowie gegenwarts- und zukunftsorientiert.
Die Mediator*innen übernehmen dabei die Aufgaben, einen sicheren Rahmen zu schaffen und die Konfliktlösung professionell zu begleiten. Sie stehen den Konfliktparteien allparteilich gegenüber und sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Sie tragen zudem die Verantwortung für das Verfahren, wohingegen die Mediant*innen für den Inhalt verantwortlich sind.
Alle Beteiligten verständigen sich darauf, sich an Gesprächsregeln zu halten, wie u.a. einen respektvollen Umgang miteinander, sich gegenseitig ausreden zu lassen und in Ich-Botschaften zu sprechen. Eine Mediation kann zwischen zwei oder mehreren Konfliktparteien durchgeführt werden.
Ziel eines Mediationsverfahrens ist es, eine gemeinsame Vereinbarung zu treffen, welche die Bedürfnisse und Interessen aller Konfliktparteien erfüllt – kurz gesagt: einen Konsens zu erreichen!
Wann ist eine Mediation sinnvoll?
Eine Mediation ist immer dann sinnvoll, wenn die Parteien auch über den Konflikt hinaus in privater, familiärer oder beruflicher Beziehung stehen und sich für die Zukunft wieder ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis wünschen. Die Mediation bietet den Parteien ein strukturiertes Verfahren, um wieder in das Gespräch zu kommen und gemeinsam nach Lösungsoptionen zum beiderseitigen Vorteil zu suchen. Ziel ist es, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen und auch für die Zeit nach dem Konflikt eine tragfähige Beziehungsbasis zu schaffen.
Typische Situationen sind:
- Familiäre Konflikte (z.B. zwischen Paaren oder Angehörigen)
- Nachbarschaftskonflikte (z.B. zwischen Hausbewohner*innen)
- Arbeitsplatzkonflikte (z.B. zwischen Arbeitskolleg*innen oder zwischen Angestellt*innen und Arbeitgeber*innen)
- Konflikte in Unternehmen und Organisationen (z.B. zwischen Geschäftspartner*innen oder in Vereinen und Kirchen )
- Konflikte mit Kindern und Jugendlichen (z.B. schulische Konflikte sowie Kita und Hort)
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Wie kommen wir in Kontakt?
Im Rahmen der Mediation arbeiten wir nach einem Modell der fünf Phasen – in diesen wird der Prozess von ‚Konflikt bis Konsens‘ bearbeitet.
Phase 1: vertrauensvollen Rahmen schaffen
Wir stellen das Verfahren vor, sprechen über Erwartungen, geben einen Überblick über den Ablauf und klären die Vertraulichkeit, die Verantwortungen sowie die Gesprächsregeln.
Phase 2: Konfliktdarstellung und Themensammlung
Jede Konfliktpartei stellt den Konflikt aus ihrer Sicht dar. Die anschließende Themenfindung ist die Grundlage für die folgende Konflikterhellung.
Phase 3: Konflikterhellung
In dieser Phase stehen die Bedürfnisse und Interessen im Fokus. Der Dialog zwischen den Konfliktparteien wird angeregt und begleitet.
Phase 4: Lösungsoptionen sammeln
Mittels unterschiedlicher kreativer Methoden werden gemeinsam Lösungswege für den Konflikt gesammelt.
Phase 5: Abschlussvereinbarung
Die verschiedenen Lösungsideen werden im Sinne eines Konsens verhandelt und die stimmigste(n) Lösung(en) in machbare Schritte übersetzt. In einer Abschlussvereinbarung wird das Ergebnis verschriftlicht.
